Gleichmacherei um jeden Preis zerstört Leben

Eine Gleichmacherei in allem und jedem wird niemandem gerecht. So wie in der Natur ein Baum mehr Wasser braucht als eine Blume oder eine Kuh mehr Nahrung braucht als ein Huhn, so können wir unendliche Beispiele von gerechtfertigter Ungleichheit auch in der Gesellschaft aufzeigen. Die Zunahme von Studierenden z.B. oder von Fahrzeugen erzeugt in Bergländern Probleme, die es im Flachland oder einer Weltstadt vergleichsweise so nicht gibt. Wenn schon einem Huhn eine gewisse Anzahl an Quadratmetern Bewegungsfläche gesetzlich zugestanden wird, dann darf dem Menschen nicht Lebensqualität abgesprochen werden, die minder ist als der Bewegungsfreiraum eines Huhnes. Dann dürfen auch nicht wirtschaftliche oder touristische Interessen über dem Wohl des Menschen stehen und seine Lebensqualität beeinträchtigen. Dann kann in letzter Konsequenz eben nicht für Bergländer die gleichen Kriterien gelten wie für Flachländer.

 

Hannes Binder, Priester der Diözese Innsbruck