Alles Gleiche ist nicht gesund

Die Natur weist eine unglaubliche Vielfalt auf, so auch unter den Menschen. Anscheinend stört das unserer heutigen Gesellschaft. Denn es gibt eine beobachtbare Tendenz zur Vereinheitlichung. Wie viele Menschen wollen sein wie der oder die andere. Und umgekehrt: Wie viele Menschen wollen andere Menschen in ihr Schema pressen. Wie viele Systeme versuchen, alles gleich zu schalten. Die Angleichung hat aber Schattenseiten. So ist eine zunehmende Intoleranz zu beobachten, wo Menschen nicht die gleichen Ansichten vertreten, nicht die gleiche Kultur pflegen, nicht die gleiche vorgegebene Partei wählen. Abgesehen davon, dass Monokultur ungesund ist, ist in deren Fahrwasser die Intoleranz blühend und der Friede in Gefahr. In unserer Zeit des Terrors geht dieses Streben der Angleichung in die falsche Richtung.

 

Hannes Binder, Priester der Diözese Innsbruck