Die Entwicklung des Menschen ist ein Stück weit vergleichbar mit dem Lernen einer Sprache. Hier lernen wir zuerst Vokabeln
und deren lexikalische Bedeutung, gleichsam „eindimensional“. Erst mit der Zeitlernen wir den rechten Umgang der Wörter, die Syntax usw. Der Mensch lernt in
seiner Sozialisation, in seinem personalen Sein das ABC des täglichen Lebens. Wenn er sich recht entwickelt, dann bekommt jeder Bereich seines Lebens das
Umfeld, mit dem er Tag und Nacht verbunden ist. Diese Entwicklung kommt aber nicht von allein. Der Mensch muss das gezielt angehen. Während wir im
kognitiven Bereich gute Lernpläne haben, haben wir vergleichsweise solche im sozialen und personalen Bereich nicht. Das Fehlen von Anstandsformen oder sozialer
Verantwortung wird zunehmend wahrgenommen. Niemand darf sich auf irgendeine Schule ausreden. Jeder ist für sich selbst verantwortlich, und wir sind
füreinander verantwortlich. Arbeiten wir gemeinsam an einer guten Gemeinschaft, jeder an seinem Platz!
Hannes Binder, Priester der Diözese Innsbruck