Glaubensweitergabe

Die Weitergabe des Glaubens ist ein Stück weit mit dem Starten eines Verbrennungsmotors vergleichbar. Diese werden durch
Fremdantrieb in Betrieb gesetzt. Damit aber ein Motor zum Laufen kommt, müssen einige Bedingungen erfüllt sein wie die fehlerfreie Konstruktion,
Treibstoffzufuhr, Zündung u.a.m.. Was so selbstverständlich aussieht, ist ein hochkomplexer Vorgang. Und so ist es auch im Glauben. Der den Glauben
weiter gibt, muss selbst davon überzeugt sein. Die Glaubensweitergabe muss in einer Atmosphäre der Freiheit und des Vertrauens erfolgen. Die Umgebung des
heran wachsenden Glaubens darf nicht zu stürmisch sein. Der junge eingepflanzte Glaube bedarf regelmäßiger Nahrung und Pflege. Während beim Motor schon ein
fehlender Faktor für das Misslingen des Startvorgangs genügt, verträgt der Glauben einige Störungen. Trotzdem kann schnell die Grenze des Erträglichen
erreicht sein. Darum soll uns der fehlende Glaube in unserer Gesellschaft nicht zu sehr wundern, denn immer weniger stimmen die Voraussetzungen des
Glaubenslebens.

Hannes Binder, Priester der Diözese Innsbruck