Körperkult

In unserer Zeit beobachten wir einen Körperkult eigener Art. Gründe sind sicher sehr unterschiedlich, ob es aus einem besondern Lustgefühl herrührt oder bloß weil es der / die andere macht oder ob eine Ideologie dahinter steckt. Eine solche kennen wir ausdrücklich von den Kopten, die sich ein Kreuz in die Hand tätowieren lassen. Die andere Seite dieses Körperkultes ist ebenso vielfältig. Es präsentiert die Person in einem eigenen Licht, gibt Vorbild für andere, erzeugt einen eigenen Stellenwert. Welche Werte kann so etwas erzeugen? Auch das ist vielfältig. Einen beschreibt Angelus Silesius im „Cherubinischer Wandersmann“: „Mensch, was du liebst, in das wirst du verwandelt werden: Gott wirst du, liebst du Gott – und Erde, liebst du Erden.“

 

Hannes Binder, Priester der Diözese Innsbruck