Stiftsbibliothek

 

Stiftsbibliothek und Archiv

In den schlichten, jedoch beeindruckenden und ehrwürdigen Räumen der Stiftsbibliothek und des Archivs, deren Einrichtung aus der ersten Hälfte des 17. Jhds. stammt, werden an die 60.000 Buchbände, 379 Inkunabeln und 61 Handschriften aufbewahrt.

Gerade hier wird ersichtlich, welche wichtige Rolle das Stift Stams bereits in früheren Jahrhunderten im Tiroler Geistes- und Kulturleben ausübte. Mit viel Ausdauer, Fleiß und äußerster Genauigkeit wurde in diesen Räumen die historische Wirklichkeit in und um Stift Stams festgehalten und der Nachwelt überliefert.

Mitarbeiter der Kommission für Schrift- und Buchwesen des Mittelalters der Österreichischen Akademie der Wissenschaften haben die mit Buchschmuck versehenen Handschriften der Stiftsbibliothek bearbeitet: Kurzinventar der illuminierten Handschriften.

So finden sich hier Erlässe von Päpsten und Bischöfen, Privilegien und Urkunden der Landesfürsten, die dem Stift vielfältige Freiheiten gewährten, so zB die Befreiuung von der niederen Gerichtsbarkeit und das Zugeständnis einer eigenen Gerichtsbarkeit auf dem Territorium des Stiftes, das ursprünglich ungefähr das heutige Gemeindegebiet umfasste, aber auch Zollfreiheiten und die Freiheit vor der Beschlagnahmung durch weltliche Gerichte.

Daneben geben eine roße Anzahl von Urkunden Aufschluss über die Wirtschaftsführung des Stiftes im Laufe seiner Geschichte. Andere Urkunden informieren über Schenkungen, durch die sich Vertreter der hohen Stände das Lesen von Messen oder das Gebet auf Lebenszeit sicherten, und zeugen somit von den ausgedehnten Besitzungen des Stiftes in über 300 Orten in Nord- und Südtirol sowie in Schwaben.

Zwei Besonderheiten der archivierten Urkunden in Stift Stams sind besonders hervorzuheben:

  • alle Urkunden sind trotz der schweren Zeiten (von 1807 – 16 war das Stift aufgehoben, ebenso zwischen 1939 – 46) lückenlos erhalten.
  • Die Anbringung der Pergamentrollen an der Wand zum Schutz vor Feuchtigkeit sorgte dafür, dass beinahe der gesamte Urkundenbestand auch heute noch in bestem Zustand ist.

Die wohl bedeutendste Urkunde ist die Gründungsurkunde von Meinhard II aus dem Jahr 1275. Auch diese Urkunde befindet sich im Stift Stams und belegt den offiziellen Gründungsakt durch den damaligen Landesfürst.

Ein Großteil des Stamser Urkundenbestandes ist digital unter monasterium.net einsehbar. Folgender Film veranschaulicht die Digitalisierungsarbeiten im Jahr 2012.

Für weitere Auskünfte steht der Archivar OStR. Prof. Mag. Karl Palfrader gerne zur Verfügung.

Download – Benutzungsordnung – Archive Stams (PDF)