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Unsere Lebenswelt erfreut sich eines stark wachsenden Hedonismus. Hedonismus bedeutet, einen möglichst großen Gewinn von Lust anzustreben. Das hat zur Folge, dass das Wohl des anderen vergessen wird, weil das Streben nach Lust dem Wohl des Nächsten in letzter Konsequenz entgegen steht. Denn wer auf das Wohl des anderen bedacht ist, muss früher oder später von sich absehen, muss eventuell Leid in Kauf nehmen. Von der gegenseitigen Rücksichtnahme hängt aber auch der soziale Frieden ab. Wer dagegen auf möglichst großen Lustgewinn ausgerichtet ist, den interessiert das Gemeinwohl höchstens so weit, als es sein Luststreben nicht einschränkt. Das hat die notwendige Tendenz zum Egoismus, der auf Kosten der anderen lebt, indem
er das den anderen Geschuldete nicht gibt. Daher führt Hedonismus in letzter Konsequenz zur Zerstörung der Menschheit.
Hannes Binder, Priester der Diözese
Innsbruck