Ostergruß 2020 von Abt German

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Liebe Freunde unseres Hauses, liebe BesucherInnen unserer HP!

Der Corona-Virus hat unser ganzes Leben und Planen sehr durcheinander gebracht. Das betrifft auch unsere Osterliturgie, zu deren Feier ich euch heuer leider nicht in unsere Basilika einladen kann. Aufgrund der Vorschriften werden wir alle liturgischen Feiern der Kar- und Osterwoche intern vollziehen. Wir werden aber mit ihnen allen im Gebet verbunden sein. Sie alle ersuchen wir, die Angebote liturgischer Feiern in den Medien wahrzunehmen und in ihren Wohnzimmern mitzufeiern. So werden Ihre Wohnzimmer in beeindruckender Weise zum Ort der Gottesbegegnung, die ihnen und ihren Familien zum Segen werden möge.

Unsere Welt ist auf der ganzen Linie ordentlich in Bewegung geraten. Das betrifft unser gesellschaftliches, wirtschaftliches, soziales und auch religiöses Leben. Umso mehr haben wir das innere Verlangen nach einem Anker, der uns Halt und Sicherheit gibt. Die Religion soll Salz der Erde und unseres ganz persönlichen Lebens sein.

Das „Warum all das“ fordert uns immer neu heraus und wir finden noch keine befriedigende Antwort. Schon im Alten Testament lesen wir im Buch Ijob: „Was mich erschreckte, das kam über mich, wovor mir bangte, das traf mich.“

Wir stehen jetzt in der Karwoche und stellen uns ein auf Ostern, das Fest der Auferstehung. Ostern können wir aber erst wirklich feiern, wenn wir zuerst die Karwoche erlebt haben. Schon Jesus betet am Ölberg: „Vater, wenn es möglich ist, lass diesen Kelch an mir vorübergehen!“ Wir wissen: Es war nicht möglich. Er musste den Kelch trinken. Erst durch die Karwoche hindurch konnte Auferstehung geschehen. Erst durch Lebens- und Sinnkrisen hindurch können wir den Lichtstrahl von Ostern entdecken.

Ostern verheißt uns allen neues Leben. Auch Jesus hat im Auf und Ab seines Lebens das Hosianna und das „Kreuzige ihn!“ erfahren. Aber durch die Auferstehung ist er in eine neue Seinsweise übergegangen, in eine neue Wirklichkeit, die nicht einfach eine Verlängerung und Fortsetzung unseres irdischen Lebens ist. Nach der Auferstehung hatte Jesus einen verklärten und veredelten Leib. Und der ist auch uns zugesagt, denn wer Anteil hat an seinem Leid, hat auch Anteil an seiner Auferstehung.

Das gibt uns Hoffnung für unser Leben, denn das verklärte Leben in Gott beim erhöhten Christus ist DIE Perspektive unseres Lebens und gibt uns neue Kraft und Zuversicht. Immer wissend: Es gibt kein Ostern ohne vorherigen Karfreitag. Durch Ostern ändert sich unser Leben. Die österliche Lebensperspektive wendet Angst und Finsternis zu Hoffnung und Licht und schenkt uns Orientierung und Mut.

Von Herzen wünsche ich euch das Geschenk des österlichen Lichtes und die Erfahrung gnadenreicher österlicher Tage!

 

Euer Abt German Erd