„Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen!“ (Mk 1,3) – Gedanken zum Advent –

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Den Weg Gottes bereiten und seine Straßen gerade machen. So lautet der Zuruf und die Forderung Johannes des Täufers. Kennen wir denn den Weg Gottes und seine Straßen?

Der Advent ist eine Zeit des Erwachens. Der Mensch soll wach werden zu sich selbst. Und zu den Wirklichkeiten der einen Welt, in der er mit anderen lebt und die er mit anderen teilt. „Bereitet den Weg des Herrn“. Da geht es nicht bloß um das, was wir bauen, schaffen und meistern. Vielmehr und zuallererst: Gott macht sich auf den Weg zu uns. In Jesus Christus. Er ist der Weg. In dem, was er gesagt und getan hat. In dem, wie er gelebt hat. Er ist der Weg, weil er ganz und gar glaubwürdig war. Seine Botschaft war sein Leben und sein Leben seine Botschaft. Wort und Tat waren eins. Und weil wir auch im Advent Sonntag für Sonntag seine Auferstehung feiern, dürfen wir es uns sagen lassen und auch anderen sagen: Gott hat viel mehr Möglichkeiten eines sinnerfüllten und sinnstiftenden Lebens mit uns als wir ahnen.

„Bereitet den Weg des Herrn! Macht gerade seine Straßen!“ Wenn wir nicht weiterkommen, wenn wir immer wieder in den Sümpfen unserer Existenz stecken, wenn wir uns verrannt haben: Gott kommt uns entgegen. Darum: Entdecken und erkunden wir seine Wege zu uns und zu den anderen. Nicht in selbstdarstellerischen Gebärden. Nicht im Blitzlichtgewitter. Nicht in großtuerisch dröhnenden Worten. Wie seine Wege beschaffen sind, zeigt uns das Handeln Jesu. Und auch wie wir ihm den Weg bereiten können. Wir sind nicht selbst der Weg. Wir sind nur Wegbereiter. Weil Gottes- und Nächstenliebe zusammengehören: Der Weg zum Nächsten ist der Weg zu Gott. Wir sind Wegbereiter. Im Mitgefühl gegenüber Mensch und Schöpfung: den Armen und Leidenden, den Vereinsamten und Verängstigten die frohe Botschaft vom entgegenkommenden Gott bringen und bei ihnen sein; verwundete und gebrochene Herzen heilen; die Augen des Herzens auf den Horizont der Liebe öffnen, die den Menschen frei sein lässt (vgl. Jes 61,1-2a.10-11). Es ist ein Mitgefühl, das zum gesegneten Handeln wird.

In der Wüste unserer Zeit leuchten Lichter der Hoffnung auf. Entdecken wir sie. Unsere Welt ist noch nicht fertig. Der Weg Gottes und seine Straßen führen über uns selbst hinaus und immer zum Nächsten: „Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch“ (Lk 17,21).

Gregor Schwabegger OCist